Weitere Lehmbauwände

Lehmziegelwand

Lehmziegel kann man mit vor genanntem Lehmgemisch mit einer Holzform oder einer Ziegelschlagmaschine selbst herstellen. Nach der Trocknung unter Dach können diese mit vor angeführtem Lehmgemisch vermauert werden. In manchen Ziegelwerken werden auch Lehmvoll- oder -lochziegel hergestellt. Die Druckfestigkeit dieser Ziegel ist durch den Pressvorgang höher.

Stampflehmwand

Stampflehm kann als Sackware gekauft oder selbst hergestellt werden, notwendig ist dazu geeigneter Lehm, ein Zwangsmischer, organische oder aus mineralischen Rohstoffene Leichtzuschläge und ev. Flachs oder Hanffasern.

Das Gemisch sollte eine möglichst feste Konsistenz aufweisen, damit der Trocknungsvorgang schnell verläuft.
Eine beidseitige Schalung, welche immer nach Baufortschritt aufgestockt wird, muss schichtweise in 15-20 cm Schritten aufgefüllt und gestampft werden.

Es wurden verschiedene Verfahren, wie Stranglehmverfahren, Schlauchwandverfahren oder Lehm- Einblasverfahren entwickelt.

Lehmwand

Lehm ist ein Urbaustoff der Menschheit anzusehen, Nachweise sind ca. 10 000 Jahre alt.

Vorteile:
– Lehm ist eine Heilerde
– ist atmungsaktiv und Feuchte regulierend
– hat geringsten Primärenergiebedarf
– bindet Schadstoffe
– ist preisgünstig
– es gibt unbegrenzte Vorräte
– ist unbegrenzt wiederverwendbar
Nachteile:
– er ist wasserempfindlich
– hat geringe Druckfestigkeit, daher größere Mauerstärken erforderlich.
– Lehmwände sind grundsätzlich auf eine gute Isolierung zu stellen und mit Spritzschutz auszurüsten,
damit Feuchtigkeit nicht ins Mauerwerk kriechen kann.
Als Zusätze für Leichtlehm sind Stroh- und Holzhäcksel, Blähton, Korkschrot, Perlite, Holz- und Hobelspäne, Lava- oder Glasschaumgranulat geeignet.
Leichtlehm mit 1 200 kg/m3 hat einen Lamda Wert von 0,47 W/mK, die Druckfestigkeit beträgt je nach Zuschlägen 0,1 – 2,5 N/mm2.
Putze auf Lehmwänden erst nach Austrocknung auftragen.

Strohballenwand nicht lasttragend (Ausfach-Technik)

Eine fachwerkähnliche Holzständerkonstruktion nimmt die Lasten der Decke und des Dachstuhles auf, wobei es auf Grund der unterschiedlichen Längen der Strohballen günstig ist, die Konstruktion vorzusetzen.
Die Strohballen werden direkt mit Glasgewebeeinlage verputzt, innen kann mit Lattenrost eine Dampfbremse und Sichtschalung oder auch Putz mit Putzträger verlegt werden.

Strohballenwand lasttragend (Nebrasca-Technik)

Bei diesem System werden die Ballen wie Ziegel im Verband jedoch trocken verlegt. Ein leiterartiger Rost aus Holzstaffeln wird bei Raumhöhe auf die Strohballen verlegt und mit den ins Fundament einbetonierten Gewindestangen fest niedergeschraubt.
Fenster und Türen werden mit einer Vollschalung ausgespart, in den Sturzbereichen sollte zur Setzungsmöglichkeit nicht verdichtetes Stroh aufgelegt werden.
In Österreich und vielen anderen Ländern braucht dieses System eine Einzelzulassung.

Strohballenwand

Früher wurde am Bau das Stroh als Dachdeckmaterial und als Faserstoff für den Stampflehm verwendet.
Ab 1880 wurde der gepresste Strohballen entwickelt, mit dem die Landarbeiter in Nebraska USA die ersten lasttragenden Strohhäuser bauten.
Ende der 70er Jahre kam es zu einer Wiederentdeckung, die dann in den 90er Jahren seinen Aufschwung nahm und mit wissenschaftlichen Prüfungen Brandbeständigkeit und Dämmwerte bestätigte und festlegte.
Voraussetzung:
– keine Verunreinigung durch Beikräuter
– geringer Restkorngehalt und trocken
– gleichmäßige Dichte der Ballen
– diffusionsoffener Verputz (Kalk- oder Lehmputz)
Vorteile:
– Stroh fällt in der Landwirtschaft jedes Jahr in großen Mengen an
– ist fast überall verfügbar
– ist ein NAWARO mit ganz geringem Primärenergieverbrauch
– hat eine hohe Dämmwirkung (bei 36cm – U= 0,12 W/m2K)
– ist ein sehr günstiger Baustoff
– erzeugt ein sehr angenehmes Raumklima
– hoher Schallschutz
– hohe Brandbeständigkeit (mit beidseitigem Verputz – F 90)
– relativ insektensicher

Nachteile:
– Feuchteempfindlichkeit
– Setzungsempfindlichkeit – Problem bei Fenster und Türen
– Ballenlänge meist variabel
– Installationen schwierig zu verlegen
– Befestigung von Möbel und anderem schwierig
Die Strohballen müssen auf einem gedämmten Sockel und einer guten Feuchteisolierung aufgesetzt werden und einen guten Spritzschutz aufweisen.

Der EU- Lambda Trockenwert inklusive 20% Feuchtezuschlag beträgt bei einem Raumgewicht von 90 kg/m3 – 120 kg/m3 0,045 W/mK, allerdings müssen die gebundenen Halme im rechten Winkel zum Wärmefluß liegen, sonst Lamda auf 0,080 W/mK abfällt.
Die Ballengrössen sind unterschiedlich und hängen von den Ballenpressen ab:
Claas: 46 (50) x36x40-110 cm
Welger: 30x40x60-120 cm, 37x60x60-120 cm, 40x50x60-120 cm
Strohballen schneidet man am besten mit einer Motorsäge.
Putze sollten nur in der trockenen Zeit aufgetragen werden, günstig sind Lehm-, Kalk-, und Trasskalkputze.

Holzziegelwand

Mit Holzziegel werden tragfähige Wände erstellt. Um die erforderliche Wärmedämmung zu erhalten, werden die Hohlräume mit Zelluloseflocken ausgeblasen oder eine Aussendämmung angebracht.

Holzrahmenwand

Skelettbauweise
• früher als Fachwerkbau mit einer Ausmauerung erstellt
• heute wird es als Fertigelement mit äusserem Wärmedämmsystem, Zwischenwärmedämmung und innerer Installationsebene und Lehm-oder Gipsplattenverkleidung erstellt.

Bei beiden Bauteilen muss auf eine gute Wind- und Wasserdichtigkeit geachtet werden.

Holzständerwand

Skelettbauweise
• früher als Fachwerkbau mit einer Ausmauerung erstellt
• heute wird es als Fertigelement mit äusserem Wärmedämmsystem, Zwischenwärmedämmung und innerer Installationsebene und Lehm-oder Gipsplattenverkleid. erstellt.

Bei beiden Bauteilen muss auf eine gute Wind- und Wasserdichtigkeit geachtet werden.