Klinkerziegel

Die Verwendung von Ziegeln liegt bis in die uns bekannten Hochkulturen zurück. Klinker bestehen aus Ton, Lehm und Mergel. Aufgrund der sehr hohen Brenntemperatur wird eine potenzielle Wasseraufnahme der Ziegel deutlich reduziert.
Vorteile: lokal vorhanden, widerstandsfähig, frostbeständig, je nach Ausführung wärmespeichernd, feuchtigkeitsregulierend, hohe Druckfestigkeit, schalldämmend, brandbeständig, fäulnis- und verrottungssicher, resistent gegen Schädlinge und chemische Einflüsse, gutes Austrocknungsverhalten.
Nachteil: schwerer Baustoff, relativ hohe Herstellungsenergie

Lehmziegel

Porenbeton besteht aus Quarzsand, Branntkalk, geringe Zementanteile, Gips, Anhydrit und Flugaschen. Mithilfe der Zugabe von Aluminiumpulver und Wasser wird das Material aufgeschäumt, so dass sich eine porige Struktur mit sehr guten Wärmedämmeigenschaften ergibt. Durch den Dampfhärtungsprozess wandelt sich das Gemisch chemisch in den in Natur vorkommenden Mineral „Tobermorit“ um. Porenbeton weist gute Wärmedämmeigenschaften sowie eine vergleichsweise gute Ökobilanz auf. Im Vergleich zum Ziegel hat er jedoch ein schlechteres Feuchteausgleichsverhalten.
Vorteile: leichter Baustoff, leicht bearbeitbar, hohe Druckfestigkeit, gut wärmedämmend, atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend, schädlingsresistent, brandbeständig
Nachteile: Zentrale Produktion – Transportweg, Verwendung von Aluminiumpulver und Zement, Geringe Wärmespeicherkapazität, Hohe Anforderung an Außenputz, Schlechtes Trocknungsverhalten – Witterungsschutz beim Bau

Tonziegel

Der Ziegelstein gehört zu den gebrannten Mauersteinen und damit zu den ältesten vorgefertigten Wandelementen. Ziegel fanden bereits zu Beginn der uns bekannten Hochkulturen Verwendung. Ziegel sind Vielfältig und bautechnisch gut geeignet, sie bestehen aus Ton und meistens auch Sanden. Für die charakteristische rote Färbung ist die aus mineralischen Rohstoffene Zusammensetzung mit Eisenverbindungen ausschlaggebend.
Für Zwischenwände werden Plan- oder Standardziegel in Stärken von 12 cm, 10 cm und 8 cm erzeugt.
Sofern nicht Formsteine verwendet werden, können NF-Ziegel12/25/6,5 cm voll, gelocht oder Doppelformat 12/25/14,2 cm verbaut werden.
Vorteile: lokal vorhanden, je nach Porosierung und Lochung gut wärmespeichernd, hohe Druckfestigkeit, gutes Austrocknungsverhalten, brandbeständig, schalldämmend, weitgehend wasserunempfindlich, fäulnis- und verrottungssicher, schädlingsresistent, beständig gegen chemische Einflüsse, diffusionsoffen, feuchteregulierend, langlebig, wertbeständig, sturmsicher
Nachteile: schweres Gewicht des einzelnen Steines, hoher Energieverbrauch bei Herstellung

Wandbaustoffe aus mineralischen Rohstoffen

Schilfwand

Die Schilfwand findet als Trennwandsystem Verwendung und besteht aus einem Ständerwerk aus Holz, welches mit Schilf ausgefacht wird. Schilfwände sind beispielsweise sehr gut für Lehmverputze geeignet.
Vorteile: schnelle Bauweise, leichter Baustoff, wärmespeichernd, schalldämmend, diffusionsoffen, feuchtigkeitsregulierend
Nachteile: eigene Installationsebene erforderlich

Strohwand

Mit Strohballen ausgefachter Holzriegelbau fand bei Fachwerkbauten bereits im Mittelalter teilweise Verwendung. Auch heute übernimmt das Holzgerüst die statische Funktion, während die Strohballen als Ausfachung den Wandaufbau und die Wärmedämmung übernehmen.

Holzwerkstoffe

bzw. auch holzfaserhaltigen Pflanzen wie Flachs oder Raps. Aufgrund der verfilzenden Eigenschaften der Holzfasern ist eine holzeigene Bindefähigkeit gegeben, es können bei Bedarf auch geringe Leimanteile bzw. aus mineralischen Rohstoffene Bindemittel verwendet werden. Je nach Bindungsart werden unterschiedliche Festigkeits-, Feuchte-, und Emissionseigenschaften erzielt.

Wandbaustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

Holzziegel

Holz ist das älteste Baumaterial des Menschen. Die wichtigsten, in Österreich vorkommenden Bauhölzer sind Eiche, Kiefer, Lärche und Fichte.
Vorteile: lokal verfügbar, niedrige Herstellungskosten, hohe Druck- und Biegezugfestigkeit, zeitsparende und trockene Bauweise aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades, leichte Bearbeitung, Verbesserung des Raumklimas durch luftreinigende Eigenschaften, Oberfläche ist handwarm, naturnahes Wohnklima aufgrund der natürlichen Eigenschaften wie Farbe und Duft des Holzes, sehr niedrige Umweltbelastung bei der Herstellung
Nachteile: Schwinden und Quellen mit Gefahr der Bewegung des Baustoffes, geringe Schalldämmung, Nässeempfindlichkeit mit Pilzgefahr bei zu hoher Feuchtigkeit, Leitung elektrischer Felder, potenzieller Schädlingsbefall bei falscher Schlagzeit des Holzes.

Brettschichtholz (BSH), Leimbinder

Brettschichtholz besteht aus mindestens zwei gehobelten und keilgezinkten Brettlamellen, welche gestapelt in gleicher Faserrichtung miteinander verklebt sind. Vor der Verklebung werden die Lamellen visuell bzw. maschinell festigkeitssortiert und gehobelt. Es wird ein spezieller Klebstoff für tragende Holzbauteile verwendet, da Brettschichtholz besonders für hoch belastete und weit gespannte Bauteile geeignet ist. Die Träger können in gerader oder gekrümmter Form hergestellt werden. Brettschichtholz wird üblicherweise aus Fichten-, Tannen-, Kiefer-, oder Lärchenholz hergestellt.