Seegras
in AllgemeinSeegras ist ökologisch vorteilhaft, da das Ausgangsmaterial schnell wächst, flächenextensiv ist und im Falle von Seegras keinerlei sonstige Nutzung erfolgen würde. Auch das Trocknen und die Weiterverarbeitung zu Dämmstoffen wird als besonders ökologisch betrachtet. Für die Energiebilanz entscheidend ist allerdings, wo das Seegras geerntet wird und welche Transportwege damit verbunden sind.
Der Dämmstoff wird aus der Seegraspflanze Posidonia oceanica gewonnen und aufbereitet. Diese wird an Stränden angespült. Seegras wird vorwiegend als Ein- beziehungsweise Aufblasdämmstoff oder als Stopfdämmstoff genutzt, es werden zum Teil jedoch auch Matten hergestellt. Seegras benötigt aufgrund der natürlichen Eigenschaften kein zusätzliches Brandschutzmittel, ist diffusionsoffen, schalldämmend, hat sehr gute Dämmwerte, eine hohe Feuchtigkeitsbeständigkeit sowie die Resistenz gegenüber Schädlingen und Schimmelbildung.
Schilf
in AllgemeinDie in den Hohlräumen des Schilf-Rohres enthaltene Luft, sowie die Luftschichten zwischen den Halmen sorgen dann für die guten Wärme- und Schallschutzeigenschaften. Zudem nehmen Baustoffe aus Schilf keine Feuchtigkeit auf, sind stabil und aufgrund ihrer griffigen Oberflächenstruktur ein ausgezeichneter Putzgrund. Schilfrohr ist übriges aufgrund seines Gehalts an Kieselsäure brandhemmend.
Schafwolle
in AllgemeinDie jährlich vom lebenden Schaf geschorene Schafwolle wird mit Kernseife und Soda gewaschen und entfettet. Im weiteren Verfahren wird der von Natureplus zertifizierte Mottenschutz Thorlan IW eingearbeitet. Um die Steifigkeit der Dämmatten zu erhöhen, kann Mais-oder Kartoffelstärke eingebaut werden
Vorteile:
Schafwolle ist selbstverlöschend, Schadstoff abbauend und hat auch bei hoher Feuchteaufnahme einen gleichbleibenden sehr guten Dämmwert von _=0,036 – 0,045 W/mK und wird in großer Menge von der heimischen Landwirtschaft gewonnen.
Nachteile:
Es gibt keine druckfesten Dämmungen
Kork
in AllgemeinKork wird von der Korkeiche alle 10 Jahre geschält, geschreddert und auf 360 – 380°C erhitzt, um die korkeigenen Kleber zu aktivieren und zu expandieren. Kork wird so mit natürlichen Bindemitteln zu Korkmatten verarbeitet. Soll eine Anwendung als Filz ermöglicht werden, werden Fasern wie beispielsweise Jute hinzugefügt um das Material geschmeidiger zu machen.
Kork ist diffusionsfähig, beständig gegen Nagetiere, verrottungs-, schädlings-, und fäulnisresistent, elektrostatisch nicht aufladend und dank der hohen Wärmespeicherung zusätzlich ein guter sommerlicher Wärmeschutz.
Kokos
in AllgemeinKokosfaser wird aus der Fruchthülle der Kokosnüsse durch Einsumpfen und dadurch Verrotten des Pektins gewonnen. Die Kokosfaser ist hohl und wird zu Rolldämmfilzen und zu Dämmplatten verarbeitet.
Vorteile:
sehr elastisch, gute Dämmwerte, sehr gute Trittschalldämmung, resistent gegen Fäulnis, Feuchtigkeit, Schimmel und Insekten, Dämmwert _= 0,045 -0,055 W/mK
Nachteile:
verhältnismäßig hohe Preise, hohe Transportenergie aus Indien, Malysia, Tansania, Kenia, normal entflammbar B2
Hanf
in AllgemeinHanf ist die älteste heimische Kulturpflanze und wird bis zu 4,0 m hoch. Er benötigt wegen der pflanzeneigenen Bitterstoffe auch keinen Schädlingsschutz. Flammschutz sollte statt Borsalz mit Ammoniumpolyphosphat oder Soda erfolgen. Aus der Hanfpflanze können neben dem Dämmstoff über 300 Produkte erzeugt werden.
Grasfaser
in AllgemeinWiesengras ist ein weitverbreiteter, regionaler und nachwachsender Rohstoff. Der daraus hergestellte Dämmstoff sorgt für ein angenehmes Raumklima und einen guten sommerlichen Hitzeschutz.
Für die Herstellung wird Wiesen- oder Weidegras verwendet. Nach dem Mähen wird es als Silage durch Milchsäuregärung konserviert, um das Wachstum von Bakterien und Schimmelpilzen zu unterdrücken. Weiters wird es gewaschen, bis die reine Zellulosefaser von dem mit den Rohstoffen angereicherten Wasser getrennt werden kann. Es wird Borsäure beigemengt, um den Auflagen zum Brand- und Rauchschutz gerecht zu werden. Nach der Trocknung in der Trockenstraße wird der Zellulosedämmstoff zu Matten weiterverarbeitet.
Die Wiesengrasfasern werden mit Bindefasern, beispielsweise aus Mais- oder Kartoffelstärke, vermischt und in einer Backanlage bis zum Endprodukt bearbeitet. Die bei der Herstellung anfallenden Abfallprodukte können einer Biogasanlage zugeführt werden, um Strom und Wärme zu erzeugen. Wiesengrascellulose hat vergleichbare Wärmedämmeigenschaften wie Glas- oder Steinwolle, ist schall- und feuchtigkeitsregulierend und schützt bei sehr warmen Temperaturen als sommerlicher Hitzeschutz.