Hanffasern

Die schnellwüchsige, widerstandsfähige Hanfpflanze ist ein gutes Fruchtfolgeglied und hinterlässt nach der Ernte einen garen Boden. Durch den dichten, hohen Wuchs wird Unkraut unterdrückt weswegen Hanf sehr einfach ohne Herbizide angebaut werden kann. Pflanzenschutzmaßnahmen gegen Insekten oder Pilzkrankheiten sind ebenfalls nicht erforderlich. Hanffasern bestehen vorwiegend aus Zellulose und Hemizellulose, sind lang, reißfest und widerstandsfähig. Im Aufbau ähneln Hanffasern den Baumwollfasern.

Flachsfasern

In der Textilindustrie wurde Flachs- bzw. Leinen fast komplett durch Baumwolle verdrängt, gewinnt aber seit dem Ende des 20. Jahrhunderts als ökologische Naturfaser wieder an Bedeutung. Die Flachs- bzw. Leinenfaser wird aus den Stängeln der Flachspflanze gewonnen und zählt zu den Bastfasern.

Baumwollfasern

Baumwollfasern sind Naturfasern, welche aus den Samenhaaren der Baumwollpflanzen gewonnen werden.

Zellulose

Zellulose-Dämmputze enthalten als Leichtzuschlag Zellulosefasern, welche aus Altpapier gewonnen werden.

Naturfaser-Dämmputze

Naturfaser-Dämmputze sind Putze, die einen Leichtzuschlag mit Naturfasern wie Zellulose, Baumwoll-, Flachs-, oder Hanffasern enthalten und damit den Wärmedämmwert des Putzauftrages auf Außenwänden erhöhen. Dämmputze sind aufgrund der Zuschläge sehr weich, weshalb die Putzschicht aus mindestens zwei bis drei Schichten besteht.

Gipslehm

Vorteile: diffusionsoffen, raumklimaregulierend, Abrieb-, stoß- und druckfest

Kalkgipsputze

Kalkgipsputze bestehen aus Dolomitsand, Kalkhydrat, geblähten Perliten und organischen Zusätzen, einem geringen Anteil Kieselsäurehydrid sowie zuzüglich bei Kalkgipsputzen Stuckgips. Diese Putze sind für dauerhaft trockene Bereiche wie Räume herkömmlicher Luftfeuchte einschließlich der häuslichen Küche und Bad geeignet. Da Gips nicht wasserbeständig ist, ist eine Anwendung in Nassräumen und auf feuchten Untergründen nicht möglich.

Vorteile: lokal verfügbar, atmungsaktiv, gute Kapillarkraft, feuchtigkeitsregulierend, schall- und brandhemmend, wärmespeichernd, gering wärmedämmend, elastisch, handwarme Oberfläche, ungezieferresistent, kostengünstig, rasch und kontrolliert abbindend, angenehmes Wohnklima

Nachteile: kritisch bei Feuchtigkeit, blüht bei Feuchtigkeit aus, ätzend bei Verarbeitung(Kalkgipsputz)

Kalkzementputze

Kalkzementputz ist rein aus mineralischen Rohstoffen und nach seinen Bindemitteln Kalk und Zement benannt. Seine Gesteinskörnung besteht aus Sand. Aufgrund des höheren Zementanteiles besitzt er höhere Druckfestigkeit und Abriebfestigkeit als Kalkputz, und eignet sich deshalb beispielsweise auch als Untergrund für Keramikfliesen. Durch den alkalischen Kalkanteil wirkt er wasserhemmend und resistent gegen Schimmel oder Algenbefall. Aus diesem Grund ist Kalkzementputz besonders in Feuchträumen bzw. anderen beanspruchten Oberflächen von Innenräumen geeignet. Auf wärmedämmenden Wandbaustoffen kann Kalkzementputz als Leichtputz mit Zuschlagstoffen wie Blähglas oder Perlit eingesetzt werden. Kalkzementputz kann als Unterputz für einen Oberputz aus dem weicheren und für das Raumklima angenehmeren Kalkputz verwendet werden

Kalktrassputze

Kalktrassputze bestehen aus Trass und gelöschtem Kalk. Trass ist ein vulkanisches Gestein und in Verbindung mit gelöschtem Kalk bindefähig. Kalktrassputz gilt aufgrund einzigartiger Qualitätsmerkmale als beständigster Putz, welcher für sämtliche Anwendungen geeignet ist.

Vorteile: atmungsaktiv, gute Kapillarkraft, feuchtigkeitsregulierend, schall- und brandhemmend, wärmespeichernd, hochbeständig gegen Umwelteinflüsse, witterungs- und alterungsbeständig, widerstandsfähig gegen Chemikalien, wasserbeständig, keine Kalkausblühungen, schwindarm

Nachteile: hoher Transportenergiebedarf

Kalkputze

Kalkputze bestehen aus gelöschtem Kalk und (Kalk)-Sand. Um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, sollte der Kalk frisch gelöscht verarbeitet werden. Als Innenwandputz können Kalkputze für Räume herkömmlicher Luftfeuchte einschließlich der häuslichen Küche und Bad verwendet werden.

Vorteile: lokal verfügbar, atmungsaktiv, gute Kapillarkraft, feuchtigkeitsregulierend, schall- und brandhemmend, handwarme Oberfläche, wärmespeichernd, gering wärmedämmend, hochelastisch, angenehmes Raumklima

Nachteile: kritisch bei Nässe, Kalkausblühungen bei Feuchtigkeit, geringe Festigkeit, bei Verarbeitung ätzend, hoher Energiebedarf bei Herstellung