Klinkerziegel

Die Verwendung von Ziegeln liegt bis in die uns bekannten Hochkulturen zurück. Klinker bestehen aus Ton, Lehm und Mergel. Aufgrund der sehr hohen Brenntemperatur wird eine potenzielle Wasseraufnahme der Ziegel deutlich reduziert.
Vorteile: lokal vorhanden, widerstandsfähig, frostbeständig, je nach Ausführung wärmespeichernd, feuchtigkeitsregulierend, hohe Druckfestigkeit, schalldämmend, brandbeständig, fäulnis- und verrottungssicher, resistent gegen Schädlinge und chemische Einflüsse, gutes Austrocknungsverhalten.
Nachteil: schwerer Baustoff, relativ hohe Herstellungsenergie

Lehmziegel

Lehm ist ein Naturprodukt und einer der ältesten Baustoffe. Lehm setzt sich aus Ton, Schluff, Kies und Sand zusammen. Lehm ist neben Holz aus baubiologischer Sicht einer der wertvollsten Baustoffe. Lehm ist sehr gut für organische Formen und plastisch gestaltete Oberflächen geeignet und eröffnet dadurch faszinierende Möglichkeiten. Lehm ist nicht wasserfest und muss vor Feuchtigkeit geschützt werden. Beim Austrocknen ist eine Rissbildung möglich. Durch seine Eigenschaft Feuchtigkeit aufzunehmen und auch wieder abzugeben trägt er zu einem gesunden Raumklima bei. Lehm besitzt gute Wärmespeicher-eigenschaften, konserviert Holz und bindet Schadstoffe. Lehm ist nicht brennbar, kann jedoch vom Löschwasser beschädigt werden. Neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge tragen Lehmwände mit ausreichend bemessener Schichtstärke zu einer Reduktion hochfrequenter, elektromagnetischer Strahlung bei. Aufgrund niedrigster Herstellungsenergie sowie Abfallfreiheit besteht bei der Herstellung so gut wie keine Umweltbelastung. Lehmbaustoff ist mit geringem weiterem Energieaufwand wiederverwertbar.
Vorteile: lokal verfügbar, atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend, schallhemmend, brandbeständig, geringe Herstellungsenergie, wärmespeichernd, schadstoffbindend, vielseitig verwendbar und formbar, wiederverwendbar oder wiederverwertbar.
Nachteile: kritisch bei Durchfeuchtung, Schimmelpilzgefahr bei zu langsamer Austrocknung, gering belastbar, schwindet beim Trocknen, relativ lange Austrocknungszeit

Tonziegel

Der Ziegelstein gehört zu den gebrannten Mauersteinen und damit zu den ältesten vorgefertigten Wandelementen. Ziegel fanden bereits zu Beginn der uns bekannten Hochkulturen Verwendung. Ziegel sind Vielfältig und bautechnisch gut geeignet, sie bestehen aus Ton und meistens auch Sanden. Für die charakteristische rote Färbung ist die aus mineralischen Rohstoffene Zusammensetzung mit Eisenverbindungen ausschlaggebend.
Außenwandziegel haben durch Porosierung, diese sollte nur mit Sägespänen oder Kohle erfolgen, sowie mit innovativer Lochanordnung höchste Wärmedämmwerte. Mit 50 cm Plan – Ziegel und Planmörtel wird Passivhaus- , mit 50 cm Standardziegel bzw. 38 cm Panziegel mit Isoliermörtel vermauert wird Niedrigenergiehausstandard erreicht. 30 cm und 25 cm Mauern müssen auf jeden Fall mit einer Zusatzdämmung versehen werden. Um Schneidarbeiten zu vermeiden, werden Anfangs- Halbziegel und Laibungsziegel angeboten.
Die 17, 20 und 25 cm starken Ziegel werden um die Druckfestigkeit zu erhöhen, mit mehr Masseanteil erzeugt. Plan- und Standardziegel werden wie vor mit Klebemörtel bzw. mit Isoliermörtel vermauert.
Um die Schallschutzwerte zu erreichen, werden Schallschutzziegel mit massivem Ziegelanteil und geringem Lochanteil speziell für den Mehrfamilienhausbau erzeugt.
Vorteile: lokal vorhanden, je nach Porosierung und Lochung gut wärmespeichernd, sommerlicher Überwärmungsschutz, hohe Druckfestigkeit, gutes Austrocknungsverhalten, brandbeständig, schalldämmend, weitgehend wasserunempfindlich, fäulnis- und verrottungssicher, schädlingsresistent, beständig gegen chemische Einflüsse, diffusionsoffen, feuchteregulierend, langlebig, wertbeständig, sturmsicher
Nachteile: schweres Gewicht des einzelnen Steines, hoher Energieverbrauch bei Herstellung

Wandbaustoffe aus mineralischen Rohstoffen

sandsteinMineralische Rohstoffe sind Minerale und Mineralgemische die im Laufe der Erdgeschichte durch geologische Prozesse entstanden und sich in geologischen Zeiträumen von Millionen von Jahren erneuern. Sie werden in bergbaulichen Betrieben, Fördereinrichtungen oder Hüttenwerken gewonnen.
Mineralische Rohstoffe welche für die Errichtung von Außenwänden geeignet sind, sind beispielsweise Ton, Lehm, Kalksandstein oder Naturstein.

Strohballen

Strohballen werden seit Ende des 19. Jahrhunderts als Wandbaustoffe genützt und sollen aus Weizen-, Dinkel- oder Roggenstroh hergestellt werden. Strohballen werden vor der Verbauung zu Blöcken gepresst und wie Ziegel im Verband mit Wandstärken bis zu 130 cm verlegt. Hierbei ist auf eine gute Verdichtung und Pressung der Konstruktion mit einem Gewicht von 90 – 110 kg/m3 zu achten, sowie die ca. einen Monat andauernde Setzungsphase zu berücksichtigen. Strohballen können zur dämmenden Ausfachung in ein Holzständerwerk, ebenso als preiswerte Dachboden oder Fußbodendämmung eingebaut werden bzw. ist auch die Eignung für tragende Konstruktionen gegeben. (Einzelzulassung?)
Vorteile: lokal verfügbar, aus nachwachsenden Rohstoffen, gute Wärmedämmung, akzeptable Feuchte- und Schallschutzeigenschaften, niedriger Primärenergiegehalt, preiswert, recycelbar, _=0,049 – 0,045 W/mK
Nachteile: schwierige Bearbeitbarkeit, geringe Einsatzmöglichkeit, besonderer Schutz gegen Insekten und Nager notwendig , witterungsabhängige Bauweise bezüglich späteren Bauschäden aufgrund Feuchtigkeit während der Bauphase, größeres Außenmaß aufgrund größerer Wandstärke bei gleicher Wohnfläche

Holzwerkstoffe

Holzwerkstoffe bestehen aus Holz, Sägenebenprodukten, Resthölzern, unbelasteten Gebrauchthölzern bzw. auch holzfaserhaltigen Pflanzen wie Flachs oder Raps. Aufgrund der verfilzenden Eigenschaften der Holzfasern ist eine holzeigene Bindefähigkeit gegeben, es können bei Bedarf auch geringe Leimanteile bzw. aus mineralischen Rohstoffene Bindemittel verwendet werden. Je nach Bindungsart werden unterschiedliche Festigkeits-, Feuchte-, und Emissionseigenschaften erzielt

Wandbaustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

baustoffe_500Als nachwachsende Rohstoffe (abgekürzt NawaRo) werden organische Rohstoffe bezeichnet, welche aus land- und forstwirtschaftlicher Produktion stammen.
Für Außenwände geeignete Wandbaustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sind beispielsweise Holzwerkstoffe oder Strohballen.

Holzziegel

holzriegelHolzziegel bestehen aus kreuzweise zusammengeleimten Schichten und sind stark belastbar. Der Hohlraum ist klein genug konzipiert, damit man Elektro-Installation problemlos verlegen kann, jedoch nicht mit Dämmstoff ausgefüllt werden muss.

Brettschichtholz (BSH), Leimbinder

Brettschichtholz besteht aus mindestens zwei gehobelten und keilgezinkten Brettlamellen, welche gestapelt in gleicher Faserrichtung miteinander verklebt sind. Vor der Verklebung werden die Lamellen visuell bzw. maschinell festigkeitssortiert und gehobelt. Es wird ein spezieller Klebstoff für tragende Holzbauteile verwendet, da Brettschichtholz besonders für hoch belastete und weit gespannte Bauteile geeignet ist. Die Träger können in gerader oder gekrümmter Form hergestellt werden. Brettschichtholz wird üblicherweise aus Fichten-, Tannen-, Kiefer-, oder Lärchenholz hergestellt.

Brettstapelholz

brettstapelholz3Mit Brettstapelholz ist es möglich, Wand- und Deckenelemente ohne zusätzliche Verbindungs-Materialien herzustellen.
Brettstapelelemente sind flächige, tragende Elemente aus Nadelholz. Die Lamellen (Bretter, Bohlen oder Kanthölzer) sind hochkant nebeneinander gereiht und laufen entweder über die ganze Elementlänge ungestoßen durch oder sind mittels Keilzinkung kraftschlüssig verbunden. Die hochkant gestellten Holzquerschnitte sind seitlich fortlaufend mittels Dübelung miteinander verbunden.