Dachbaustoffe

holzdachstuhlDer Dachstuhl ist die Tragkonstruktion des Daches und wird üblicherweise in Holzbauweise errichtet.
Dächer schützen als oberer Abschluss von Gebäuden das Gebäudeinnere vor äußeren Einwirkungen.

Holzbeton

Holzbeton besteht aus zementgebundenen Holzspänen, welche in Formen gepresst werden und aushärten. Aufgrund dieses Aushärtungsverfahrens ohne weiteren Energieaufwand ist die Umweltbelastung bei der Herstellung sehr gering. Im Zuge der Erhärtung kommt es durch den Zement zu einer Mineralisierung der Holzspäne, welche Holzbeton zu einem nachhaltigen, brand- und witterungsbeständigen Baustoff macht, welcher wärmedämmende, wärmespeichernde und schalldämmende Eigenschaften aufweist.
Gibt es für Decken spezielle Bauweise?

Blähton

Blähtondecken können in Form von Blähtondielen oder Blähtonrippendecken zur Verwendung kommen. In beiden Fällen werden Fertigteilelemente verwendet.
Vorteile: lokal und unbegrenzt verfügbar, schnelle Bauweise, geringes Gewicht, wärme- und schalldämmend, wärmespeichernd, feuchtigkeitsbeständig, nicht brennbar, ungezieferresistent, Blähtondiele ist sofort belastbar
Nachteil: hoher Herstellungsenergieverbrauch

Porenbeton

Porenbeton wurde in Schweden entwickelt und diente als Ersatz für Holz, welches wiederkehrend zu Bränden führte. Porenbeton besteht aus Quarzsand, Branntkalk, geringe Zementanteile, Gips, Anhydrit und Flugaschen. Mithilfe der Zugabe von Aluminiumpulver und Wasser wird das Material aufgeschäumt, so dass sich eine porige Struktur mit sehr guten Wärmedämmeigenschaften ergibt. Durch den Dampfhärtungsprozess wandelt sich das Gemisch chemisch in den in Natur vorkommenden Mineral „Tobermorit“ um. Porenbeton weist gute Wärmedämmeigenschaften sowie eine vergleichsweise gute Ökobilanz auf. Im Vergleich zum Ziegel hat er jedoch ein schlechteres Feuchteausgleichsverhalten.
Porenbetondecken werden als Fertigteilelemente hergestellt.
Vorteile: leichter Baustoff, geringes Gewicht, schnelle Verlegung, leicht bearbeitbar, hohe Druckfestigkeit, sofort belastbar, kein Deckenputz erforderlich, gut wärmedämmend, atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend, schädlingsresistent, brandbeständig
Nachteile: Zentrale Produktion – Transportweg, Verwendung von Aluminiumpulver und Zement, geringe Wärmespeicherkapazität, Hohe Anforderung an Außenputz, Schlechtes Trocknungsverhalten – Witterungsschutz beim Bau

Lehm

Lehm ist ein Naturprodukt und einer der ältesten Baustoffe. Lehm setzt sich aus Ton, Schluff, Kies und Sand zusammen. Lehm ist neben Holz aus baubiologischer Sicht einer der wertvollsten Baustoffe. Neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge tragen Lehmwände mit ausreichend bemessener Schichtstärke zu einer Reduktion hochfrequenter, elektromagnetischer Strahlung bei.
Als Deckenauflage können Lehmsteine und flächig verdichteter Stampflehm verwendet werden.
Vorteile: lokal verfügbar, atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend, schallhemmend, brandbeständig, geringe Herstellungsenergie, wärmespeichernd, schadstoffbindend, vielseitig verwendbar, wiederverwendbar oder wiederverwertbar.
Nachteile: kritisch bei Durchfeuchtung, Schimmelpilzgefahr bei zu langsamer Austrocknung, gering belastbar, schwindet beim Trocknen, relativ lange Austrocknungszeit

Ziegel (Ton)

Der Ziegelstein gehört zu den gebrannten Mauersteinen und damit zu den ältesten vorgefertigten Wandelementen. Ziegel fanden bereits zu Beginn der uns bekannten Hochkulturen Verwendung. Ziegel sind Vielfältig und bautechnisch gut geeignet, sie bestehen aus Ton und meistens auch Sanden. Für die charakteristische rote Färbung ist die aus mineralischen Rohstoffene Zusammensetzung mit Eisenverbindungen ausschlaggebend.
Vorteile: lokal vorhanden, je nach Porosierung und Lochung gut wärmespeichernd, hohe Druckfestigkeit, gutes Austrocknungsverhalten, brandbeständig, schalldämmend, weitgehend wasserunempfindlich, fäulnis- und verrottungssicher, schädlingsresistent, beständig gegen chemische Einflüsse, diffusionsoffen, feuchteregulierend, langlebig, wertbeständig, sturmsicher
Nachteile: schweres Gewicht des einzelnen Steines, hoher Energieverbrauch bei Herstellung

Deckenbaustoffe aus mineralischen Rohstoffen

ziegeldeckeMineralische Rohstoffe sind Minerale und Mineralgemische, die im Laufe der Erdgeschichte durch geologische Prozesse entstanden und sich in geologischen Zeiträumen von Millionen von Jahren erneuern. Sie werden in bergbaulichen Betrieben, Fördereinrichtungen oder Hüttenwerken gewonnen.
Baustoffe mineralischen Ursprungs, welche für die Errichtung von Decken geeignet sind, sind beispielsweise Tonziegel, Lehm, Porenbeton, Blähton oder Holzbeton.

Holzwerkstoffe

Holzwerkstoffe bestehen aus Holz, Sägenebenprodukten, Resthölzern, unbelasteten Gebrauchthölzern bzw. auch holzfaserhaltigen Pflanzen wie Flachs oder Raps. Aufgrund der verfilzenden Eigenschaften der Holzfasern ist eine holzeigene Bindefähigkeit gegeben, es können bei Bedarf auch geringe Leimanteile bzw. aus mineralischen Rohstoffene Bindemittel verwendet werden. Je nach Bindungsart werden unterschiedliche Festigkeits-, Feuchte-, und Emissionseigenschaften erzielt.

Deckenbaustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

deckenbaustoffAls nachwachsende Rohstoffe (abgekürzt NawaRo) werden organische Rohstoffe bezeichnet, welche aus land- und forstwirtschaftlicher Produktion stammen.
Für Decken geeignete Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sind beispielsweise Holzwerkstoffe.

Altholz

holzbalkenDer Holzverbrauch hat sich in den letzten 50 Jahren mehr als verdoppelt.
Das Recyceln von Altholz wird deshalb immer wichtiger. Als Deckenbaustoff können beispielsweise alte Träme wiederverwertet werden.