Seegras
Seegras (Posidonia oceanica) wird im Herbst, Winter und Frühling an Mittelmeerstränden als Seegraskugeln (Neptunbälle, Meerbälle) in großen Mengen angeschwemmt. Es ist in der Regel ein Abfallprodukt und wird auf Deponien entsorgt.
Seegras kann als nachwachsender Rohstoff zu Dämmstoff verarbeitet werden.
Seegrasfasern haben eine Wärmeleitfähigkeit von lambda(R): 0,040 – 0,046 W/(m·K), sie sind schwer entflammbar (hoher Silikatgehalt), schimmelresistent (Salzgehalt) und lassen sich ohne chemische Zusätze z. B. zur Zwischensparrendämmung in Steildächern, zum Dämmen von Innenwänden oder an der Gebäudehülle einsetzen.
Die Fasern haben eine sehr gute Aufnahmefähigkeit für Feuchte, ohne dass die Wärmedämmfähigkeit beeinträchtigt wird. Der Dämmstoff verrottet nicht, ist aber nur begrenzt druckbelastbar. An der Entwicklung von festen Faserplatten wird gearbeitet.
Die Verarbeitung des Dämmstoffes ist unproblematisch. Die Seegrasfasern werden in die Hohlräume von Wänden, Decken und Dächern geschüttet und anschließend von Hand gestopft.