Seegras

seegras1Seegras (Posidonia oceanica) wird im Herbst, Winter und Frühling an Mittelmeerstränden als Seegraskugeln (Neptunbälle, Meerbälle) in großen Mengen angeschwemmt. Es ist in der Regel ein Abfallprodukt und wird auf Deponien entsorgt.
Seegras kann als nachwachsender Rohstoff zu Dämmstoff verarbeitet werden.
Seegrasfasern haben eine Wärmeleitfähigkeit von lambda(R): 0,040 – 0,046 W/(m·K), sie sind schwer entflammbar (hoher Silikatgehalt), schimmelresistent (Salzgehalt) und lassen sich ohne chemische Zusätze z. B. zur Zwischensparrendämmung in Steildächern, zum Dämmen von Innenwänden oder an der Gebäudehülle einsetzen.
Die Fasern haben eine sehr gute Aufnahmefähigkeit für Feuchte, ohne dass die Wärmedämmfähigkeit beeinträchtigt wird. Der Dämmstoff verrottet  nicht, ist aber nur begrenzt druckbelastbar. An der Entwicklung von festen Faserplatten wird gearbeitet.
Die Verarbeitung des Dämmstoffes ist unproblematisch. Die Seegrasfasern werden in die Hohlräume von Wänden, Decken und Dächern geschüttet und anschließend von Hand gestopft.

Stroh

strohStroh ist in großen Mengen verfügbar. Stroh wird auf ca. 240°C erhitzt, dadurch werden eigene Harze aktiviert. Danach werden unter hohem Druck Platten gepresst.
Vorteile:
Als heimisches Produkt weist es gute Schalldämmung, sommerlichen Überwärmungsschutz, gute Wärmedämmwerte auf _= 0,049 – 0,051 W/mK.
Nachteile:
Geringes Angebot und geringe Auswahl an Plattenstärken. Bei Pappekaschierung nur für innen verarbeitbar.

Schilf

schilfrohrplattenSchilf zur Wärmedämmung wird gepresst und maschinell mit Draht gebunden. Schilfrohrplatten können als dämmende Putzträger, als auch als Dämmplatten für eine Außenwanddämmung eingesetzt werden.
Vorteile:
Schilf ist sehr fest, resistent gegen Feuchtigkeit und gut für den sommerlichen
Überwärmungsschutz geeignet
Nachteile:
Geringer Dämmwert _= 0,061 W/mK

Schafwolle

schafwolle-loseSchafschurwolle, lose Schurwolle wird als Wärme- und Schalldämmung für Wand, Boden und Dach verwendet.
Schurwolle-Flocken sind lose Flocken zum Einblasen in Wand, Boden und Dachkonstruktionen verwendet bzw. sind als Thermo-Vlies, Dämmbahnenen (Matten) bis zu 14 cm Dicke für Wand, Boden und Dachkonstruktionen erhältlich.

Kork

korkKork wird von der Korkeiche alle 10 Jahre geschält, geschreddert und auf 360 – 380°C erhitzt, um die korkeigenen Kleber zu aktivieren und zu expandieren, dann zu Blöcken gepresst und zu Platten geschnitten. Kork ist diffusionsfähig, beständig gegen Nagetiere, verrottungs-, schädlings-, und fäulnisresistent, elektrostatisch nicht aufladend und dank der hohen Wärmespeicherung zusätzlich ein guter sommerlicher Wärmeschutz.
Vorteile:
Kork nimmt praktisch keine Feuchtigkeit auf.
Kork kann wegen seiner hohen Druckfestigkeit zu Flachdachdämmungen, Trittschall- und auch als Außenwanddämmung verwendet werden.
Nachteile:
Geringe Ressourcen, bei hoher Transportenergie (Spanien)
Etwas geringerer Dämmwert λ= 0,044 – 0,050 W/mK

Kokos

kokosfaserKokosfaser wird aus der Fruchthülle der Kokosnüsse mittels Einsumpfen und anschließendem Verrotten des Pektins gewonnen. Kokosfasern sind hohl, gut wärme- und schalldämmend, feuchtigkeitsbeständig, strapazierfähig, formbeständig, insektensicher, langlebig und werden zu Dämmplatten verarbeitet. Durch pflanzeneigene Gerbstoffe besitzt die Kokosfaser eine hohe Beständigkeit vor dem Verrotten.
Vorteile:
sehr elastisch, gute Dämmwerte, sehr gute Trittschalldämmung, resistent gegen Fäulnis, Feuchtigkeit, Schimmel und Insekten, Dämmwert λ= 0,045 -0,055 W/mK
Nachteile:
verhältnismäßig hohe Preise, hohe Transportenergie aus Indien, Malysia, Tansania, Kenia, normal entflammbar B2

Hanf

hanfda%cc%88mmungHanf ist die älteste heimische Kulturpflanze und wird bis zu 4,0 m hoch. Die Pflanze ist sehr anspruchslos an die Böden, schnellwachsend und benötigt keine Düngung sowie wegen der pflanzeneigenen Bitterstoffe auch keinen Schädlingsschutz. Flammschutz sollte statt Borsalz mit Ammoniumpolyphosphat oder Soda erfolgen.
Die Hanfdämmplatte ist für den Wand-, Decken- und Dachbereich geeignet und kann mit einer Tischkreissäge oder ähnlichem geschnitten werden. Die Platten werden in die Konstruktion eingeklemmt. Hanfdämmung bringt guten sommerlichen Überwärmungs- Schallschutz und sehr gute Dämmwerte.

Grasfaser

grasfaserWiesengras ist auch weit verbreitet und damit ein regionaler, nachwachsender Rohstoff.
Der daraus hergestellte Dämmstoff hat eine günstige Energiebilanz, er sorgt auch für ein angenehmes Raumklima und einen guten sommerlichen Hitzeschutz.
Wiesengras ist ökologisch und klimaneutral.
Dämmstoff aus Wiesengras besteht zu 96 Prozent aus Zellulosefasern und etwa vier Prozent Borsäure. Als nachwachsender Rohstoff ist es CO2-neutral und gilt (durch die Beschränkung der Borsäurebeimischung auf maximal vier Prozent) als gesundheitlich unbedenklich, hautfreundlich und kompostierbar. Zudem können die Bei der Herstellung anfallende Abfallprodukte können in Biogasanlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme verwertet werden.
Wiesengrasdämmung hat vergleichbare Wärmedämmeigenschaften wie Glas- oder Steinwolle, sie besitzt auch hervorragende Schallisolierungswerte. Zu den weiteren natürlichen Eigenschaften von Wiesengras zählen sehr gute Feuchteregulierung, Schutz gegen sommerliche Überhitzung und sie sorgt für ein angenehmes Raumklima.

Flachs

flachs_plattenFlachs wird in der heimischen Landwirtschaft angebaut und benötigt kaum bis keinen Dünger. Bei der Erzeugung werden die Flachsfasern mit natürlichem Stärkekleber zu Platten verbunden. Der Energiebedarf bei der Herstellung ist gering, die Montage einfach und das Material kann wiederverwendet werden.
Flachs ist feuchtigkeitsregulierend und gut schall- und wärmedämmend. Durch die in der Pflanze enthaltenen Bitterstoffe ist Flachs resistent gegen Schädlingsbefall, außerdem ist er widerstandsfähig gegen Fäulnis und Schimmel.

Baumwolle

bildschirmfoto-2016-11-16-um-20-18-57Baumwoll-Dämmplatten bestehen zu 97% aus reiner Baumwolle und 3% Borsalz.
Baumwoll-Dämmplatten sind feuchtigkeitsregulierend, diffusionsoffen, wärme- und schalldämmend, langlebig, leicht zu verarbeiten, natürlich beständig gegen Ungeziefer und Schimmelpilze, thermisch belastbar, wasserabweisend, recycelbar und setzungssicher.
Chemisch-physikalisch verhält sich Baumwolle ähnlich wie Holz.