Dämmmatten, -rollen, -fliese aus nachwachsenden Rohstoffen
in AllgemeinAls nachwachsende Rohstoffe (abgekürzt NawaRo) werden organische Rohstoffe bezeichnet, welche aus land- und forstwirtschaftlicher Produktion stammen. Aufgrund der hohen Dichte der organischen Materialien ist ein sehr guter Wärmespeicher gegeben, welcher vor sommerlicher Überhitzung schützt. Zu Matten verarbeitete Stoffe eignen sich besonders für Innen- und Dachsparrenisolationen. Sie sind leicht zu handhaben aber nicht belastbar.
Kalziumsilikat
in Allgemein Kalziumsilikatplatten bestehen aus Calciumoxid, Siliciumoxid, Cellulosefasern und Wasserglas. Es handelt sich um eine Klimaplatte mit einem sehr hohen Porenanteil bis zu 90% und einer hohen Speicherfähigkeit von Feuchtigkeit für Innendämmungen bei denkmalgeschützten Fassaden oder, wo Außendämmungen nicht möglich sind sowie als Innendämmung im Keller. Zu beachten ist, dass im Rauminneren nur diffusionsoffene Farben oder Tapeten verwendet werden.
Kalziumsilikatplatten sind gut wärmedämmend, diffusionsfähig, klimaregulierend, luftreinigend, nicht brennbar, unverrottbar, alterungsbeständig, fäulnisresistent, resistent gegen Insekten u. Nagetiere, formbeständig und alkalisch mit einem pH von 10 und infolgedessen schimmelhemmend.
Schaumglas
in AllgemeinSchaumglas ist wasserdampfdicht, geschlossenzellig, feuchtigkeitsunempfindlicher und feuer- und druckfest und wird aus erhitztem und anschließend aufgeschäumten Altglas hergestellt. Es besteht aus Quarzsand, Kalifeldspat, Kalziumkarbonat, Eisenoxid, Natriumkarbonat und Recyclingglas. Die Bestandteile werden geschmolzen, abgekühlt und mit Kohlenstoffpulver vermischt. Abschließend wird das Material bei 700-1000° C aufgeschäumt und zugeschnitten. Dämmplatten aus Schaumglas sind sehr gut wärmedämmend, druckfest, brand- und wasserbeständig, dampfdicht, frost- und witterungsbeständig, verrottungsbeständig, fäulnisresistent, beständig gegen Nagetiere und Insekten, langlebig und resistent gegen Säuren. Aufgrund der Dampfdichtheit hauptsächlich als Außendämmung gegenüber dem Erdreich (Perimeterdämmung), Dämmung in Nassbereichen oder zur Flachdach- bzw. Gründachdämmung, jedoch nicht für Außenwände im Wohnbereich geeignet. Schaumglas ist zudem als unbrennbarer Vollwärmeschutz für Kaminisolierungen in Dachböden verwendbar.
Vorteile: wasser- und dampfdicht, unbrennbar, unverrottbar, ungeziefer- und fäulnisresistent, säure- und laugenbeständig, wasserbeständig, druckfest, leicht bearbeitbar, formstabil, gut wärmeisolierend, frostsicher
Nachteile: fauliger Geruch beim Verarbeiten aufgrund geringer Mengen Schwefelwasserstoff, geringe Mengen Kohlendioxid beim Zuschnitt, teuer, spröde, Verklebungen mit Heißbitumen und Kunstharzklebern, brüchig, sehr hoher Primärenergieeinsatz
Blähschiefer
in AllgemeinBlähschiefer ist eine aus dem natürlichen Rohstoff Schiefer durch ein thermisches Verfahren und ohne chemische Zusätze hergestellte mineralische Schüttung mit unzähligen offenen und
geschlossenen Luftkammern.
Blähperlite
in AllgemeinVulkanisches Perlitegestein wird über einen kurzen Zeitraum einer Temperatur von ca. 1000°C ausgesetzt, dabei verwandelt sich das eingeschlossene Wasser in Dampf und das Material expandiert bis zum 20-fachen Volumen.
Perlit-Dämmplatten bestehen aus geblähtem Perlit, welches mit Fasern und Bindemitteln verarbeitet wird.
Der Produktionsverlauf erfolgt im Nassverfahren mit anschließender Trocknung und dem Zuschnitt.
Blähglimmer
in AllgemeinBlähglimmer ist ein durch Verwitterung entstandenes Mineral. Zwischen den Schichten seiner Blättchenstruktur ist Kristallwasser chemisch gebunden. Durch kurzes Erhitzen wird das Wasser schockartig ausgetrieben, wobei das Ursprungsmaterial auf das 10- bis 35-fache seines Volumens aufgebläht wird. Blähglimmer ist vorwiegend als Granulat, teilweise jedoch auch als Platten erhältlich.
Der Dämmstoff besitzt gute wärme- und schalldämmende Eigenschaften, ist feuchtigkeitsregulierend und unbrennbar.
Blähton
in AllgemeinBlähförmiger Ton wird im Drehofen bei 1200°C zu Kügelchen gebrannt.
Vorteile:
Gut geeignet für Dämmschüttungen in Feuchtebereichen.
Nachteile:
Hoher Energieeinsatz, brennen bis zur Sinterung, kein Feuchteaustausch möglich.
Geringer Dämmwert _=0,100 – 0,160 W/mK.
Lehm, Ton
in AllgemeinLehm zählt zu den bauphysikalisch und baubiologisch interessantesten Baustoffen.
Er besteht aus annähernd gleichen Teilen Sand, Schluff und Ton und ist sehr weit verbreitet. Lehm besitzt ein hervorragendes Wärme- und vor allem Feuchtigkeitsregulierungsverhalten. Sie werden von keinem anderen Baustoff erreicht.
Die Verarbeitung von Lehm am Bau ist sehr aufwendig, die Entwicklung der Lehmbauplatte hat die Verarbeitung sehr vereinfacht.
Dämmplatten aus mineralischen Rohstoffen
in AllgemeinMineralische Rohstoffe sind Minerale und Mineralgemische, die im Laufe der Erdgeschichte durch geologische Prozesse entstanden und sich in geologischen Zeiträumen von Millionen von Jahren erneuern. Sie werden in bergbaulichen Betrieben, Fördereinrichtungen oder Hüttenwerken gewonnen.
Dämmplatten aus mineralischen Rohstoffen sind diffusionsoffen, verhältnismäßig druckstabil, leicht und unbrennbar. Mineralische Wärmedämmplatten eignen sich für eine Vielzahl von Einsatzbereichen und unterstützen die Feuchtigkeitsregulierung und wirken einer Schimmelbildung entgegen ohne Fungizide, Algizide oder Pestizide zu enthalten.