Strohbauplatten

Strohbauplatten bestehen aus hochverdichtetem Stroh, welches ausschließlich durch stroheigene Lignine dauerhaft miteinander verklebt ist. Die Platten werden in einem Strangpressverfahren unter Einwirkung von Hitze und Druck hergestellt und anschließend mit Recyclingkarton ummantelt. Die Inhaltsstoffe des Strohs werden durch die Druck- und Temperaturbehandlung denaturiert, wodurch Keime und Sporen abgetötet werden und ein Schutz vor Schädlingsbefall entsteht. Im Innenbereich können Putzträger, Innenwände, Verkleidungen, Schallschutz- und Installationsebnen errichtet werden. Strohbauplatten sind stabil und wirken sich positiv auf das Raumklima aus.

Schilfbauplatten

Schilfbauplatten bestehen aus parallelen Schilfrohren, welche mit verzinktem Eisendraht miteinander verbunden sind. Für die Herstellung wird im Winter Schilf geerntet und anschließend weiterverarbeitet. Aufgrund des hohen Kieselsäuregehalts weist Schilf sehr gute hygroskopische Eigenschaften auf und ist unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Schilfplatten sind dampfdiffusionsoffen, schallisolierend und besonders als Untergrund für Lehmputze geeignet. Je nach Verputz sind die Platten komplett oder teilweise recycel- und kompostierbar.

Holzwolleplatten

Holzwolleplatten bestehen aus langfaseriger Holzwolle, welche aus Laub- und Nadelhölzern gehobelt wird, und Magnesit, einem Bindemittel aus mineralischen Ursprungs. Magnesit konserviert die Holzfasern, macht sie schwer brennbar und erhält die Eigenschaften des Holzes wie beispielsweise Altersbeständigkeit. Holzwolleplatten werden als Ausbauplatten auf Holzträgerkonstruktionen, für trockenen Fußbodenaufbau, als Schallschutzverkleidung von Trennwänden, als Putzträger oder für den Dachbodenausbau verwendet.
Vorteile: lokal verfügbar, zeitsparende und trockene Bauweise aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades, formstabil, feuchtigkeitsregulierend, nicht brennbar, elastisch und spannungsfrei, schalldämmend (verputzt), schallabsorbierend (unverputzt), antistatisch, teilweise wiederverwendbar, handwarm, hygroskopisch, magnesitgebunden
Nachteile: elektrisch leitend, geringe Wärmeisolierung, nässeempfindlich, Befestigung schwerer Teile nur mit Spezialmaßnahmen

Holzfaserplatten

Holzfaserplatten bestehen aus Holz, Sägenebenprodukten oder Resthölzern, aber können auch aus anderen holzfaserhaltigen Pflanzen wie Flachs oder Raps hergestellt werden. Das Holz wird bis zur Faser aufgeschlossen und mittels Verfilzung der Holzfasern und holzeigenen Bindekräften der strukturelle Zusammenhalt erzielt. Je nach Verwendungszweck können den Platten für erhöhte Festigkeit Magnesit oder Naturharz beigemengt werden. Holzfaserplatten können im Innenbereich beispielsweise für die Beplankung von Dachschrägen, Decken, Innenwänden und Kniestöcken sowie als Putzträger oder Trittschalldämmung verwendet werden. Gleichzeitig dienen die Platten der Wärmedämmung. Beidseitig ökologisch beschichtete Platten können gleichzeitig den Einsatz als dampfbremsende und luftdichte Ebene möglich machen.
Vorteile: trockene Bauweise, wärme-, und schalldämmend
Nachteile: ?

Holzspanplatten

Holzspanplatten werden aus kleinteiligen Holzpartikeln, Portlandzement als Bindemittel, Wasser und Zuschlagstoffen hergestellt. Die Platten werden für Schall- und Wärmeschutz, und als mittragende und aussteifende Beplankung im Trocken-, Feucht- und Nassbereich verwendet.
Vorteile: gutes brandverhalten, feuchtigkeits- und pilzresistent, schalldämmend
Nachteile: ?

Vollholzplatten

Vollholzplatten bestehen aus gesägten Brettern aus Nadel- bzw. Laubholz, welche mit formaldehydfreien Klebstoffen der entsprechenden Beanspruchungsgruppen zu Platten zusammengeleimt werden. Diese einlagigen Platten können zu mehrlagigen Vollholzplatten weiterverarbeitet werden und weisen im Normalfall einen drei oder fünflagigen Aufbau auf. Die mehrlagigen Vollholzplatten bestehen aus zwei Deckschichten, welche einen zueinander parallelen Faserverlauf aufweisen, und deren Mittellage(n), welche je um 90 Grad versetzt ist/sind. Mittels Keilzinkung können Plattenlängen bis zu 25 m erreicht werden. Je nach Verklebungsklasse sind Vollholzplatten für tragende und aussteifende konstruktive Bauteile einsetzbar. Vollholzplatten können auch leimfrei mittels Schwalbenschwanzverbindungen zusammengefügt werden. Mehrlagige Platten werden anschließend mit Klebebändern miteinander verbunden und können zur Aussteifung und Beplankung von vorgefertigten Holz-Wandelementen eingesetzt werden.
Im Außenbau finden überwiegend mehrlagige Vollholzplatten für tragende und aussteifende konstruktive Bauteile sowie Schalungen Verwendung, da sie technische Werte wie Tragfähigkeit, Schwinden, Verziehen und Verwerfen verbessern können, ohne den Holzcharakter nachteilig zu verändern.

Außenbauplatten aus nachwachsenden Rohstoffen

Bauplatten

Bauplatten

Schaumglas

Altglas wird auf ca. 1000°C erhitzt und dadurch verflüssigt, mit Kohlenstoffpulver u.a. wird es aufgebläht. Schaumglasplatten werden langsam abgekühlt und nach dem Erkalten geschnitten. Schaumglasschotter wird abrupt abgekühlt, es reißt in kleine Teile. Es erfolgt noch eine Brechung und Siebung.
Vorteile:
Platten – druckfestes, brand- und wasserbeständiges dampfdichtes, frostsicheres Dämmmaterial für Perimeterdämmung, Dämmungen in Nassbereichen, Flachdachdämmungen. Sehr gute Wärmedämmung _=0,038 – 0,050 W/mK.
Dämmschotter – ideales Dämmmaterial zum dämmenden Bodenaufbau unter Bodenplatten und KellerAußenwanddämmung _= 0,082 – 0,145 W/mK.
Nachteile:
Brüchig, sehr hoher Primärenergieeinsatz.