Schilfdeckung

Schilfdeckungen bilden eine der Urformen der Dachdeckung und eignen sich auch noch heute als Deckmaterial. Es gibt jedoch nur noch vereinzelt Fachleute, die dieses traditionelle Handwerk beherrschen. Schilfbüschel werden schuppenartig auf horizontal verlaufende Latten gebunden bis eine ausreichende Deckhöhe erreicht ist. Die Mindestdeckhöhe sollte 25 cm betragen, in der Regel wird ein Schilfdach jedoch 28 bis 32 cm dick eingedeckt. Aufgrund der guten Isolationseigenschaften sind Schilfdeckungen witterungsbeständig und je nach Witterungsaussetzung ca. 50 Jahre beständig. Damit Regen und Schnee leicht abfließen können, sollte die Dachkonstruktion steil genug sein. Ist die Dachkonstruktion nicht steil genug, können Regen und Schnee tiefer in die Schilfdeckung eindringen und die Lebensdauer des Daches massiv verkürzen.
Heute Genehmigung nur noch in Sonderfällen unter Einhaltung besonderer Vorkehrungen wie Mindestgebäudeabstand genehmigt. ??
Vorteile: lokal verfügbar, seit Jahrtausenden bewährte, traditionelle und wirksame Dachdeckung, Altdach kompostierbar oder verbrennbar, wärmeisolierend, schalldämmend, feuerhemmend, wenn Schilf mit Lehmschlämme getränkt ist
Nachteile: kurze Lebensdauer, hohes Gewicht bei Tränkung mit Lehmschlämme, brandgefährdet ohne Tränkung mit Lehmschlämme, steile Dachneigung notwendig, aufwendige Deckungsarbeit

Nawarodeckung

Holzdachrinnen

Holzschindeln

Bis heute konnten sich die Holzschindeln in den Alpenregionen und im Voralpenbereich behaupten und werden dort landschaftsgebunden oft eingebaut. Die alpinen Gebirgswälder geben qualitativ hochwertige, langsam gewachsene, wetterbeständige und fäulnisfeste Holzarten ab. Die Holzschindeln sind chemisch unbehandelt und werden nach dem Vorbild der Natur schuppenartig, mehrlagig gedeckt. Als nagelbarer Unterbau können ein Lattenrost, eine Holzschalung bzw. die Direktmontage am Vollholz dienen. Zu beachten sind die funktionelle Ausrichtung der Holzfaser zum Regenablauf sowie eine sehr gut durchlüftete Dachhaut um Algen- und Moosbildung vorzubeugen. Nach ca. einem Jahr wird die Dachfläche aufgrund der Verwitterung naturgrau und bleibt zeitlos, ohne weitere Anstriche oder Pflege, über Jahrzehnte in diesem Zustand bestehen.
Vorteile: lokal verfügbar, aus nachwachsenden Rohstoffen, biologisch einwandfrei, geringes Gewicht, vorwiegend Handarbeit, Entsorgung Verbrennung, seit Jahrtausenden bewährt, Gestaltungselement mit formbaren Details
Nachteile: brennbar, zeitaufwendige Verlegung

Holzdeckung

Dachdeckungen

Das Dach schützt vor Niederschlägen wie Regen, Hagel und Schnee, Wind, Kälte, Wärme, Lärm und Feuer. Oftmals besteht ein Großteil des Hauses aus dem Dachgebilde, weshalb es dem Haus seine charakteristische Form gibt und sich optisch in die Umgebung einfügt. Besonders bei Unterbrechungen der Dachhaut, wie es beispielsweise bei Dachfenstern, Dachaufbauten und Balkonen der Fall sein kann, ist eine große Sorgfalt der Bauarbeiten unabkömmlich, da diese Bereiche Schwachstellen darstellen und Bauschäden vermieden werden können.

Glasfassaden

Glasfassaden sind Fassaden, bei welchen der vorwiegend verwendete Baustoff Glas ist. Im Bauwesen wird größtenteils Kalk-Natronsilicat-Glas verwendet. Dieses Glas besteht aus Quarzsand, Soda, Kalkstein und Dolomit und zeichnet sich durch gute Lichtdurchlässigkeit und eine glatte, porenfreie Oberfläche aus. Glas ist transparent und somit durchlässig für sichtbares Licht, weist aufgrund des hohen Quarzsandanteiles eine große Festigkeit und Härte auf und ist in der Regel gegen Säuren und Laugen beständig. Kalk-Natronsilicat-Glas ist jedoch in geringem Umfang wasserlöslich, weshalb es beispielsweise bei stehendem Wasser auf horizontalen Glasplatten bzw. andauernder Feuchte zur Auslaugung von Natriumionen kommen und das Glas erblinden kann. Die Herauslösung von Natriumionen kann auch durch den Kontakt des Glases mit Mineralputzen, frischem Beton bzw. durch stark alkalische Reinigungsmittel verursacht werden. Die Glasscheiben werden mittels unterschiedlichen Konstruktionsarten wie Halteleisten, Linienlagerungen, Punkthalterungen bzw. Klemmhalterungen befestigt. Die Halteleisten fixieren die Glasscheibe wie bei einem Fensterrahmen mittels einer Holzleiste am Rahmen. Bei Linienlagerungen wird die Glasscheibe linear an eine Unterkonstruktion gepresst. Bei der Punkthalterung wird die Glasscheibe durchbohrt und mit speziellen Stahlhalterungen fixiert. Als Untergrund können verschiedenen Konstruktionen wie beispielsweise Seilnetzhinterspannungen dienen.

Glasfassaden

Glasfaserbetonplatten

Glasfaserbetonplatten sind mit 2,5 bis 5 Vol.-% Glasfasern verstärkte Betonplatten, welche fest und langlebig wie Beton sind und aufgrund der Glasfasern eine dünnwandige Ausführung mit geringem Gewicht, jedoch gleichzeitig auch hoher Belastbarkeit erlauben. Die Glasfasern stellen somit eine statisch wirksame und auch anrechenbare Bewehrung dar. Die Platten sind in verschiedenen Farb- und Oberflächenausführungen erhältlich.

Faserzementplatten

Faserzement ist ein Verbundwerkstoff und besteht aus Portlandzement, Luftporen, Wasser, Zellstoff und Armierungsfasern. Faserzementplatten sind in ihrer natürlichen Farbe oder eingefärbt erhältlich. Für die Fassadenverkleidung sind die Platten üblicherweise werkseitig oberflächenbeschichtet. Die Platten werden kleinformatig für die Verwendung als Fassadenschindel bzw. großformatig für die Verwendung als Fassadentafeln hergestellt. Nach Bekanntwerden der gesundheitsschädigenden Wirkung von Asbest werden Faserzementprodukte seit 1991 asbestfrei hergestellt.
Faserzementplatten sind form- und witterungsbeständig, wasserdicht, frostbeständig und feuchtigkeitsregulierend.